Lange vor den ersten Erwähnungen der heutigen Gemeindeteile haben sich Menschen im Ortsgebiet Unterreits niedergelassen. Grabhügel, wahrscheinlich aus der Hallstattzeit, belegen ihre Anwesenheit im ersten Jahrtausend vor Christus. Die Siedlungsschwerpunkte dieser Menschen sind unbekannt. Um Unterreit, Wang, Wimm und Schatzöd sind Spuren zu finden, jedoch sind sie bis heute nicht archäologisch erforscht.
Auch die Römer haben im Gemeindegebiet wohl schon gesiedelt. Es gehörte zur Provinz Noricum, südlich des Inns. Nur spärliche Bodenfunde zeugen von ihrer Anwesenheit: mehrere Hohlwege in Wäldern deuten auf einen Verbindungsweg und bei Furth wird eine Siedlung der Kaiserzeit vermutet.
Nach dem Zerfall des römischen Reiches blieb diese Siedlungsinsel um Unterreit und Wang anscheinend jahrhundertelang der Natur überlassen. Möglicherweise haben erst um 800 nach Christus mehrere Sippen dieses alte Siedlungsland erneut gerodet und urbar gemacht. in Wang wie in Unterreit errichteten sie neben ihren Anwesen eine kleine Eigenkirche aus Holz.
Erste urkundliche Erwähnung
Wang - Uuangon und Unterreit – Riute 924
Wang und Unterreit fanden im Jahr 924 ihre erste Erwähnung. Die edle Frau Rihni tauschte Güter mit Erzbischof Odalbert: Als Ausgleich für ihren Besitz in Seeon mit der Kirche erhielt sie zahlreiche Güter und Kirchen in 18 Orten. Wang (Uuangon) und Unterreit (Riute) gehörten zu ihnen und treten damit erstmals ins Licht der Geschichte.
Der ungleiche Tausch war augenscheinlich nicht von Dauer. Drei Jahre später wurde er zu besseren Konditionen erneuert. Im Salzburger Urkundenbuch wurde der Tausch dokumentiert und bildet damit den Startpunkt der Geschichte der Gemeinde.
Grünthal – Gruonintale 1030
Salierkaiser Konrad II. erwähnte erstmals den Ort Grünthal in einer Urkunde für den Salzburger Erzbischof Thietmar II. Er verlieh ihm am 7. April 1030 einen sogenannten Wildbann. Damit erhielt Thietmar das alleinige Recht auf die Jagd in ehemals königlichen Wäldern eines großflächigen Gebiets. Dem Jagdherrn wurden folgende Orte als Grenzen gesetzt: Holzhausen, Kirchstätt, Schnaitsee, Babensham,Eichheim, Sonham und Grünthal (Gruonintale).
Die Urkunde liefert uns keine Beschreibungen der Orte. Kirchen, Höfe oder Gaststätten finden dort keine Erwähnung. Die heutigen Gebäude stammen allesamt aus späteren Jahren.