Bis ins frühe 20. Jahrhundert waren die Menschen im Gemeindegebiet fast ausschließlich Bauern und Handwerker, letztere meist mit einem kleinen „Sacherl“ zur Selbstversorgung. Durch den Fortschritt der Technik hat sich das Wirtschaftsbild erheblich geändert.
Aus den früheren Familienbetrieben entwickelten sich mittelständische Unternehmen, die Vielfalt der Wirtschaftszweige wurde kontinuierlich vergrößert. Die einstigen Dienstleute und Taglöhner fanden eine Anstellung in Industrie und Gewerbe, auch außerhalb der Gemeinde.
Viele verbliebene Haus- und Familiennamen zeugen noch heute von ihrer einstigen Bedeutung: Beim Bauern, beim Hafner, beim Schmied, beim Wagner, beim Schneider, beim Schuster, beim Bäcker, beim Seiler, beim Weber usw.
Andere Hausnamen deuten auf eine besondere Funktion, Lage oder Stellung hin: Rossrucker (Warentransport mit Pferden), Mesner, Reiter (Reit = Rodung), Lehmann (Lehen = Besitz, der einem Lehnsmann gegen Abgabe von Gütern überlassen wurde), Brunnhuber (Huber = Freibauer mit eigenem Hofbesitz), Eder (Öd = Einöde), Zehetmaier (Zehent = Abgabe an den Grundherrn) oder Estermann (Mann, der im Osten auf einem Hügel wohnt).
Der Rossrucker spannte seine kräftigen Pferde zur Unterstützung vor die mit schweren Gütern belandenen Gespanne, die ihre Waren vom inn heraufzogen.
Landwirtschaft
Zu Beginn der Urbarmachung der Wälder durch Rodung standen den Siedlern und Bauern noch wenige Hilfsmittel zur Verfügung. Feld- und Waldarbeiten wurden ausschließlich von Menschenhand erledigt. Im Laufe der Zeit nutzte man Ochsen, Kühe und Pferde als Zugtiere für einfache Landmaschinen.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen schon motorisierte Zugmaschinen zum Einsatz. Heute stehen den Landwirten hochtechnisierte land- und forstwirtschaftliche Maschinen und Arbeitsgeräte zur Verfügung, die teilweise auch von Maschinenringen eingesetzt werden.
Handwerk und Gewerbe
Vor 100 Jahren waren die Bewohner der Gemeinde weitgehend Selbstversorger. Lebensmittel wurden durch Acker- und Gartenbau sowie durch tierische Erzeugnisse gewonnen und haltbar gemacht. Es gab aber auch schon mehrere Kramerläden, in denen man von Salz und Zucker über die Kuhkette und Pferdestriegel bis hin zum Schulheft alles für den täglichen Bedarf erhielt. Viehhändler kamen weit umher, überbrachten Neuigkeiten und betätigten sich oftmals als „Schmuser“ (Heiratsvermittler). Haus und boten ihre Waren (Töpfe, Scheren, Besen usw.) an. Auch Hausierer fuhren, wie der Name schon sagt, von Haus zu Haus und boten ihre Waren (Töpfe, Scheren, Besen usw.) an.
Einige Handwerksleute wie Schneider, Schuster oder Zimmerer gingen auf die „Stör“. Dabei verdingten sie sich für kurze Zeit bei den Bauern gegen Kost und Logis und einen geringen Lohn. Dafür erledigten sie Arbeiten auf den Höfen.
Aufgrund der fortschreitenden Motorisierung durch Traktoren, Motorräder und Autos entstand in den 50er Jahren eine Tankstelle bei der Fahrzeugreparaturwerkstätte Wimmer in Unterreit.
Heute existieren in der Gemeinde ca. 165 Gewerbebetriebe und das Gewerbegebiet „Am Haselnussberg“. Das Angebot ist breit gefächert. Die einzelnen Wirtschaftszweige reichen von verschiedenen Formen der Land- und Forstwirtschaft bis hin zu Handwerk, Handel, Gesundheitswesen, Dienstleistung, Versorgung und Gastronomie.
Auch einige größere Unternehmen haben ihre Heimat im Ort.
Dazu gehört seit über 100 Jahren das Bauunternehmen Manhart, ein Familienbetrieb mit Schreinerei und 70 Beschäftigten, in dritter Generation sesshaft im Ortsteil Am Reith.
Das 1971 in Wang gegründete Unternehmen Reischenbeck verarbeitet in der Woche 150 Tonnen tierische Produkte und verkauft sie als Großhandel an Abnehmer in ganz Europa.
Der Wildfreizeitpark in Oberreith begeistert seit über 20 Jahren große und kleine Besucher mit zahlreichen Attraktionen. Tiere, Spielplätze und Gastronomie werden dort geboten und schaffen Arbeitsstellen für Menschen in der Region.