Gemeindegründungen
Mit den Edikten von 1808 und 1818 entstanden vier Gemeinden: Elsbeth, Grünthal, Wang und Wald wurden neu gegründet. Schon am 22. November 1876 wurde die Zahl um eine reduziert: Die Gemeinde Wald schloss sich an die Gemeinde Wang an. Bürgermeister und Gemeinderäte verwalteten die Gemeinden als Teil des Landgerichtes, später Landkreises Wasserburg.
Gebietsreform
Mit der umfassenden Gebietsreform zwischen 1969 und 1978 wurde die Landkarte Bayerns entscheidend umstrukturiert: Landkreise und Gemeinden wurden zusammengelegt und zerteilt. Auch für Elsbeth, Grünthal und Wang veränderte sich alles. In zähen Diskussionen wurden mehrere Modelle besprochen. Alte Streitigkeiten erschwerten die Verhandlungen. Elsbeth und Grünthal einigten sich auf eine Vereinigung - Unterreit sollte das neue Zentrum der Gemeinde werden.
In Wang wurde lebhaft über verschiedene Optionen diskutiert. Drei Versammlungen im Gasthaus Reischenbeck in Wang waren vonnöten. 55% der Wähler entschieden sich für Unterreit und gegen Gars – ein teurer Straßenausbau versüßte ihnen den Entschluss. Am 1. April 1971 wurde der Zusammenschluss vollzogen.
Die Landkreiszugehörigkeit änderte sich ein Jahr später: Der Landkreis Wasserburg wurde zum 1. Juli 1972 aufgelöst und Unterreit wurde Teil des Landkreises Mühldorf a. Inn.
Hans Leitner (+ 2015) aus Elsbeth, der seit 1956 Bürgermeister der Gemeinde Elsbeth war, wurde 1. Bürgermeister Unterreits. Er übte dieses Amt bis 1990 aus. In seiner Amtszeit wurde das neue Rathaus mit Bauhof sowie das Feuerwehrhaus in Ullading gebaut.
Gerhard Forstmeier (+ 2022) aus Stadl war von 1990 bis 2020 Bürgermeister von Unterreit. In dieser Zeit entstanden der Kindergarten sowie das Feuerwehr- und Vereinshaus in Wang.
Seit 2020 ist Christian Seidl aus Wang Bürgermeister der Gemeinde Unterreit.
Symbol für die Gemeinde wurde das 1986 verliehene Wappen. Es vereint Elemente der verschiedenen historischen Gebiete: das rote Georgskreuz auf weißem Grund für St. Georg in Wang, das Andreaskreuz für das Patrozinium der Kirche Grünthal, eine heraldische Rose ist sowohl ein Symbol für Elsbeth wie auch für die ehemalige Herrschaft Grafen von Toerring. Der aufgelegte Pfeil weist auf den Jagdpatron Ägidius, dem die Grafen von Kling in Unterreit eine Kirche weihten.
Seit 1971 hat die Gemeinde Unterreit ihre Form beibehalten: Über 13 Kilometer erstreckt sie sich von Ost nach West, 1795 Einwohner lebten 2023 auf 32,2 km2 in 75 Gemeindeteilen. Das heutige Gemeindezentrum mit Verwaltung, Bauhof und Feuerwehr in Unterreit wurde im Jahr 1991 eingeweiht. Ein Kindergarten mit 65 Plätzen kam kurze Zeit später dazu.